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Am 22. Juli 2025 verloren wir eine der ikonischsten Figuren der Rockgeschichte – Ozzy Osbourne, der unbestrittene „Prince of Darkness“. Ein Mann, dessen Name nicht nur für Musik, sondern für eine ganze Ära, eine Lebenseinstellung und eine Legende stand, ist von uns gegangen. Er wurde 76 Jahre alt.

Kurzbio: Der Weg zum König des Heavy Metal


Geboren am 3. Dezember 1948 als John Michael Osbourne in Birmingham, England, wuchs Ozzy in einem rauen Umfeld auf. Der Sohn von Eltern, die mit den Schwierigkeiten des Lebens kämpften, war er nicht gerade der geborene Schulfreund. Schon in seiner Jugend entdeckte er seine Liebe zur Musik und gründete mit Schulfreunden 1968 die Band Earth. Mit der endgültigen Umbenennung in Black Sabbath im Jahr 1969 revolutionierten sie die Musiklandschaft und legten den Grundstein für den Heavy Metal, wie wir ihn heute kennen.

Als Sänger der Band prägte er den Sound von Paranoid, Iron Man und War Pigs, allesamt Hymnen, die auch Jahrzehnte später noch weltweit oft gespielt und gern gehört werden. Ozzy’s markante, kratzige Stimme und seine oft düsteren, mystischen Texte machten ihn zu einer Kultfigur. Doch der Weg dorthin war nicht leicht – er kämpfte mit Drogen- und Alkoholproblemen, die ihn fast das Leben gekostet hätten, aber nie seine Leidenschaft für die Musik unterdrückten.

Der Solokünstler und die Rock-Ikone


Nach seinem Ausstieg bei Black Sabbath im Jahr 1979 startete Ozzy Osbourne eine ebenso erfolgreiche Solokarriere. Alben wie Blizzard of Ozz (1980) mit dem Hit Crazy Train und Diary of a Madman (1981) festigten seinen Status als einer der größten Rockstars aller Zeiten. Songs wie Mama, I’m Coming Home und No More Tears sind nicht nur Klassiker, sie spiegeln Ozzys außergewöhnliche Fähigkeit wider, tiefgründige, emotionale Lieder mit seiner einzigartigen Mischung aus Wahnsinn und Weisheit zu verbinden.

Aber Ozzy Osbourne war mehr als nur ein Musiker. Er war eine Marke, ein Phänomen. Die Reality-Show The Osbournes (2002) zeigte die Familie in ihrem ganz eigenen, chaotischen, humorvollen Licht und machte Ozzy zu einem weltweit bekannten Namen über die Grenzen der Musik hinaus. Es war eine völlig neue Seite von ihm, die dem Publikum zeigte, dass der „Prince of Darkness“ auch ein Familienvater und ein liebenswerter chaotischer Mensch war.

Abschied von der Bühne: Sein letztes Konzert in Birmingham


Vor nur drei Wochen, am 5. Juli 2025, fand in Birmingham, ein emotionaler Höhepunkt der Rockgeschichte statt. In einer letzten Feier seines Lebens und seiner Karriere trat Ozzy in der Stadt auf, die ihn geprägt hatte. Gezeichnet von einer langen Krankengeschichte, war es ein bewegender Moment, als Ozzy – auf einem -mit Fledermäusen verzierten-Thron sitzend vor einer jubelnden Menge sang.

Auf diesem letzten Konzert war Ozzy nicht nur der „Prince of Darkness“, sondern auch der verletzliche, geliebte Mensch. Die Fans, die mit ihm durch viele Jahre gegangen waren, wussten, dass sie Zeugen eines historischen Moments wurden – eines finalen „Goodbye“, das die Atmosphäre der Arena durchzog.

Seine Bandkollegen von Black SabbathTony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward standen bei ihm, als er das letzte Mal „Paranoid“ anstimmte. Eine Legende, die zu wissen schien, dass er mit diesem letzten Auftritt seine größte Show gespielt hatte – nicht als Rockstar, sondern als Mensch, der die Liebe seiner Fans und seine eigene Geschichte feierte.

Ein Leben voller Widersprüche – und doch unaufhaltsam


Ozzy Osbourne war ein Mann der Widersprüche. Er war berüchtigt für seine Eskapaden – der Biss in den Kopf einer Fledermaus, die berüchtigten Drogenexzesse – und doch blieb er immer eine tief empfundene, authentische Seele. Niemand konnte so ehrlich und gleichzeitig so wild und unberechenbar sein wie er. Diese Fähigkeit, das Leben in all seiner chaotischen Pracht zu umarmen, machte ihn zu einer Figur, die nicht nur die Rockwelt, sondern auch die Popkultur nachhaltig prägte.

Und obwohl er oft als der „verrückte“ Rocker abgestempelt wurde, zeigte Ozzy immer wieder eine unglaubliche Resilienz. Er überlebte diverse gesundheitliche Rückschläge, von schweren Unfällen bis zu ernsthaften Krankheiten. Seine Stärke, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen, war eine Inspiration für Millionen von Fans weltweit.

Ein Erbe, das niemals vergeht


Ozzy Osbourne hinterlässt ein Erbe, das weit über Musik hinausgeht. Er zeigte uns, dass man durch die dunkelsten Zeiten hindurch weiterkämpfen kann. Der „Prince of Darkness“ war in Wirklichkeit ein Mensch von unerschütterlichem Mut, einer, der nie aufhörte, sich selbst und seine Musik weiterzuentwickeln.

Mit seiner einzigartigen Mischung aus Humor, Tiefgründigkeit und völliger Verrücktheit hat er sich in die Herzen von Millionen Fans weltweit gespielt. Ob in den Hallen von Black Sabbath oder auf den Bühnen seiner Solokarriere, Ozzy hat uns immer wieder bewiesen, dass das Leben, so chaotisch es auch sein mag, nie ohne Musik und Leidenschaft sein sollte.

Ozzy Osbourne hat nicht nur die Rockmusik neu definiert – er hat ein ganzes Lebensgefühl geprägt, das von Rebellion, Freiheit und einem unaufhaltsamen Drang nach dem Leben selbst erzählt. Auch wenn der „Prince of Darkness“ nun gegangen ist, wird sein Einfluss ewig weiterleben – in der Musik, in der Kultur und in unseren Erinnerungen.

Ruhe in Frieden, Ozzy. Du hast uns gezeigt, wie man das Leben lebt – ohne Kompromisse, ohne Rücksicht auf Verluste, aber immer mit Herz. Du wirst für immer ein Teil der Rockgeschichte bleiben.

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