11. Okt. 2024 Fr. 19:00 Hamburg Sporthalle: „Rising From The North“ Tour 2024: Ein Fest des schwedischen Metals
Soilwork, Arch Enemy und In Flames touren im Zuge der „Rising From The North“ Tour 2024 quer durch Europa. Vom 11. bis zum 27. Oktober 2024 besucht das schwedische Dreigestirn des Melodic Death Metal diverse Veranstaltungsorte in Deutschland und startete hier mit diesem Gig in der ausverkauften Hamburger Sporthalle.
Erwartungsvolle Fans vor der Halle
Bereits lange vor dem Einlass, der pünktlich um 18:00 Uhr beginnt, versammeln sich die Fans voller Vorfreude vor den Eingängen. Die Stimmung ist bereits jetzt ausgelassen, als die Tore sich öffnen.
Soilwork eröffnet den Abend
Den Opener macht um 19:00 Uhr Soilwork mit Frontmann Bjørn „Speed“ Strid. Die 1995 gegründete Band, die zwei Jahre später in Soilwork umbenannte Truppe ist fleißig dabei und hat mittlerweile 12 Longrillen auf dem Markt, von dem die letzte aus 2022 stammt und sich „Övergivenheten“ schimpft.
Das aus Helsingborg stammende Quintett mit den weiteren Members Sylvain Coudret (Gitarre), Rasmus Ehrnborn (Bass), Sven Karlsson (Keyboards) und Bastian Thusgaard (Drums) serviert den Todesmetal mit cleanen Vocals untermalt von meldodischen Keyboardruns. Die harten Tracks im fetten Soundgewand gehen direkt in die Magengrube und servieren den Fans schon mal die volle Breitseite des Genre. Ein brutaler Appetizer, der volle 40 Minuten reinballert.
Tracklist: Stabbing the Drama, Arrival, Exile, Distortion Sleep, Spirit of No Return, Övergivenheten,
Death Diviner, The Ride Majestic, Stålfågel.
Alle Fotos: @Kommodore Johnsen




















Arch Enemy: Die „Blue Metalqueen“ übernimmt die Bühne
Arch Enemy und In Flames teilen sich die Tour als sogenannte Co-Headliner. Den Anfang macht heute die Combo um die „blue Metalqueen“ Alissa White-Gluz. Das letzte musikalische Lebenszeichen von
Arch Enemy war die jüngste, am 31. Juli 2024 veröffentlichte Single „Dream Stealer“. Nun legen die schwedischen Melodic Death Metal-Giganten nach — und zwar mit dem zugehörigen neuen Studiowerk. Der mittlerweile zwölfte Longplayer der Formation um Band-Gründer und Gitarrist Michael Amott trägt den klangvollen Titel „Blood Dynasty“ und wird am 28. März 2025 über Century Media erscheinen. Und was gibt es noch Neues? Der geniale Jeff Loomis an der zweiten Gitarre ist raus. Der neue Mann an der Gitarre, der den ehemaligen Nevermore-Gitarrenhexer auf dieser Tour erstmalig ersetzt, heisst Joey Concepcion. Er ist so blutjung und neu im Genre, dass sich mal so gar nix über ihn finden lässt. Er macht seine Sache auf der linken Bühnenseite aber richtig gut und fügt sich fein in das Geflecht um Michael Amott (Gitarre, Gründer, Leader), Sharlee D’Angelo (Bass, seit 1999) und Daniel Erlandsson (Drums) ein.
Die Songauswahl mit dem Opener Deceiver, Deceiver, bei dem Alissa ganz vorne agiert und den weiteren Tracks The World Is Yours, House of Mirrors, My Apocalypse, Dream Stealer, dem fetten War Eternal, Liars & Thieves, dem obligatorischen The Eagle Flies Alone, First Day in Hell, Saturnine und natürlich dem Liveknaller As the Pages Burn überrascht nicht. Außergewöhnlich und richtig fett zur Unterstützung sind aber die Dampfkanonaden bei fast jedem zweiten Song und die bombastische geile Lightshow. Allissa ist klasse bei Stimme, schwingt wie eh und je die Flagge, hält sich aber auffällig häufig, insbesondere bei den ersten Tracks, im Hintergrund. Meist ist sie links oder rechts des Drumkits. Leider ist nach knapp 60 Minuten das Feuerwerk schon wieder vorbei.
Alle Fotos: @Kommodore Johnsen
























































In Flames: Explosives Finale im Rausch der Farben
In Flames machen heuer den zweiten Headliner. Sie sind seit 1990 dabei und kommen direkt aus der Hauptstadt Göteborg. Damit sind sie die dienstälteste Band des heutigen Abends und haben bereits 13 Studioalben und 3 Live-Platten unter das Volk gebracht. Wie Soilwork sind sie bei Nuclear Blast
unter Vertrag, im Gegensatz zu Arch Enemy, die bei Century Media agieren. Der letzte Output
stammt aus 2023, nennt sich „Foregone“ und erreicht in den deutschsprachigen Ländern überall die
Topposition, natürlich auch in Schweden, aber das ist ja logo.
Anders Fridén im Vorfeld über die Tour
Sänger Anders Fridén ist seit 1995 dabei – In Flames damals noch mit Master Jasper Strömblad waren es leid, ständig hinter irgendwelchen Gastsängern herzurennen – beschrieb die Tour im Vorfeld wie folgt:
„Ich könnte nicht aufgeregter sein, diese Tour anzukündigen. Es hat lange gedauert und wir stehen endlich wieder zusammen mit unseren Freunden von Arch Enemy und Soilwork auf der Bühne. Wir planen, euch eine unvergessliche Nacht voller Melodie und Chaos zu bieten! Das ist Schwedens beste Tour – eine Tour, die ihr einfach nicht verpassen solltet!!!“
Lassen wir mal die Melodie außen vor, (ich glaube das müssen die in dem Genre einfach sagen), In Flames sind vor allen Dingen pure Kraft, kräftiges Geballere, fettes Chaos und bringen so die idealen Voraussetzungen für fette Circle- und Moshpits mit. Im Gegensatz zu Bjørn „Speed“ Strid, dem Shouter von Soilwork, rotzt Anders seinen Text mit fetten Growls in das Mikro und kann seine punkige Attitude nie verbergen. Will er auch nicht. Und, nicht nur für mich überraschend, erklingen im hinteren Bühnenteil sehr melodiöse Tasten von Niels Nielsen. Neben dem Shouter und dem Tastenmann sind die weiteren Mannen Björn Gelotte (Gitarre), Chris Broderick (Rhythmusgitarre), Tanner Wayne (Drums, seit 2018) und ganz neu am Bass Liam Wilson.
Die Tracklist birgt mit Cloud Connected, Take This Life, Deliver Us, Paralyzed, In the Dark,
Voices, Food for the Gods, Coerced Coexistence, Trigger, Only for the Weak, Meet Your Maker und
State of Slow Decay ein gutes Potpourrie über die Schaffenszeit der schwedischen Death Metaller.
Alle Fotos: @Kommodore Johnsen






























Fazit:
Die „Rising From The North“-Tour ist eine derbe Feier des schwedischen Metal, die sich kein hartgesottender Fan entgehen lassen sollte. Arch Enemy, In Flames als würdige aber in beiden Fällen
mit Spielzeiten von einer knappen Stunde viel zu kurze Headliner und Soilwork als fetter Support repräsentieren die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Genres!
Daten der Rising From The North Tour
11. Okt. 2024 Fr. 19:00 Hamburg Sporthalle
12. Okt. 2024 Sa. 19:00 Düsseldorf Mitsubishi Electric Halle
18. Okt. 2024 Fr. 19:00 Stuttgart Hans-Martin-Schleyer-Halle
19. Okt. 2024 Sa. 19:00 Frankfurt Jahrhunderthalle
20. Okt. 2024 So. 19:00 München Zenith, die Kulturhalle
26. Okt. 2024 Sa. 19:00 Dresden Messe Halle 1
27.Okt. 2024 So. 19:00 Berlin UFO im Velodrom