Donnerstag, 03.Juli 2025
Der zweite Tag beim Rockharz startet mit einer besonderen Überraschung: Auf dem Vorplatz finden die ersten Trauungen statt! Ja, richtig gehört – Metal-Fans geben sich hier das Ja-Wort, und das im coolen Rockharz-Stil. Der Autor dieser Zeilen und seine Angetraute waren übrigens auch dabei. Zu früher Stunde, gegen 10:15 Uhr, eben noch bevor das Infield sich öffnete, gaben wir uns das Ja-Wort in einer sehr heimeligen Atmosphäre. Danach ein kurzer Sektempfang mit den Trauzeugen, ein paar Freunden, den Fotografen und den Organisatoren des Festivals. Und dann hieß es auch schon: raus aus den schönen Klamotten und rein in den Graben.
Das Wetter hat sich nach einer stürmischen Nacht ebenfalls beruhigt. Morgens noch von Nieselregen und Windböen begleitet, wird es ab 10:15 langsam angenehmer und verwandelt sich in einen perfekten Festivaltag. Genau der richtige Moment, um mit voller Energie in den Tag zu starten – und das tun wir gleich mit einer Band, die für ordentlich Dampf sorgt!
11:50 – 12:20 DELIVER THE GALAXY – Dark Stage
Der frühe Vogel fängt den Wurm, und Deliver The Galaxy machen im ersten Slot des Tages direkt klar, dass sie nicht mit der Uhrzeit jonglieren. Die Melo-Sci-Fi-Deather aus Hamburg starten ordentlich durch und hauen dem Festivalgelände die letzten Reste des Vortages um die Ohren. Wer sich gerade erst aus dem Zelt geschält hat, ist spätestens jetzt wach: Mit ihren dichten Soundtracks und 80er-Jahre-inspirierten Synthwave-Elementen holen sie die letzten Staubkörner aus den Gehörgängen. Während die Sonne sich langsam durch die Wolken kämpft, liefern die Jungs ihre epischen Tracks und lassen die Menge richtig abheben. Da wird das Frühaufstehen doch belohnt. Ein cooler Start in den Festivaltag!
12:25 – 13:00 ASENBLUT – Rock Stage
Tim „Tetzel“ Schmidt tänzelte gestern schon im VIP-Bereich rum und handshakte Kollegen und ihm bekannte Fotografen. Um die Mittagszeit betreten Asenblut die Bühne und setzen ein weiteres, dickes Ausrufezeichen! Zehn Jahre nach ihrem ersten Auftritt beim Rockharz haben sie nichts von ihrer Energie verloren und bringen die nordische Mythologie bis in die letzte Reihe. Mit ihrem Mix aus Pagan und Folk Metal zaubern sie eine unglaubliche Atmosphäre, die sofort anspricht. Sänger Tetzel sorgt mit seiner markanten Stimme für ordentlich Gänsehaut, Headbangen ist hier kein Spaß, sondern Programm!
13:05 – 13:45 KUPFERGOLD – Dark Stage
Kupfergold legen von Beginn an richtig los. Die Band aus Leipzig feuert einen richtig guten Mix aus Folk-Rock ab, der die Menge sofort in ihren Bann zieht. Die Leute feiern die Musik, die gute Laune und den Vibe, den Kupfergold verbreiten. Mit ihren eingängigen Melodien und Texten, die irgendwie immer den richtigen Nerv treffen, machen sie klar, dass sie wissen, wie man ein Festival richtig aufmischt. Einfach eine richtig gute Zeit!
13:50 – 14:25 MISTER MISERY – Rock Stage
Mister Misery nehmen die Rock Stage und bringen ordentlich Horror Metal aus Schweden mit – und das mit Vollgas! Mit ihrem weißgeschminkten Look und einem fetten Mix aus Metalcore und Gothic Metal reißen sie die Menge sofort mit. Die Musik geht richtig ab und die Band ist voll dabei – man merkt, dass sie die Bühne und die Crowd richtig feiern. Heute gibt’s nicht nur Musik, sondern auch eine feucht-fröhliche Feuertaufe für ihren neuen Bassisten – und die ist mehr als geglückt!
14:30 – 15:10 THE GEMS – Dark Stage
The Gems lassen sich von einer kleinen Umbesetzung nicht aus der Ruhe bringen und bringen die Dark Stage zum Beben! Rasmus Ehrnborn springt nämlich für Mona Lindgren ein, die aufgrund ihrer Schwangerschaft leider nicht fliegen darf. Doch die Band liefert trotzdem eine Hammer-Show ab: Die Songs sitzen, die Bühnenpräsenz ist top und das Publikum ist sofort mit dabei. Die Mischung aus eingängigen Hard Rock-Melodien und klassischen Strukturen sorgt für jede Menge Stimmung, und die Spielfreude der Band ist absolut spürbar. Vor ein paar Jahren, damals noch bei Thundermother aktiv, besiegte Guernica Mancini ihre Krebserkrankung. Geheilt und mit enormer Power und einer rauchig-bluesigen Stimme, die zu jeden texanischen Bluesband passen würde, zeigt sie eine enorme Präsenz. Kein Wunder das ihre damalige Chefin bei Thundermother damit nicht klar kam und sie kurzerhand an die Luft setzte.
15:15 – 16:00 THE NEW ROSES – Rock Stage
Mit The New Roses kommt Rock’n’Roll auf die Bühne! Die Wiesbadener hauen mit ihren eingängigen Rock-Songs sofort ordentlich rein. Frontmann Timmy klettert bei „Glory Road“ mutig über die Absperrung in die Menge und feiert mit der Crowd. Mittendrin statt nur dabei: Stagemanager Mutz am Mikro. Die Stimmung ist richtig gut, und das merkt man auch der Band an: „Danke Rockharz! Tolles Wetter, coole Bühne und super Stimmung, was will man mehr??“ hieß es im Anschluss auf Facebook. Im Herbst geht’s dann auf ihre „Attracted to Danger“-Tour – da geht noch was!
Fotos: Vielen Dank an ©Björn Klemme www.pixelreisen.de
16:05 – 16:50 GREEN LUNG – Dark Stage
Green Lung mischen die Dark Stage mal ordentlich auf! Mit ihrem psychedelischen, stonergeschwängerten Doom Metal und einer ordentlichen Portion okkulter Energie haben sie die Menge sofort gepackt. Die Jungs aus London starten mit „Woodland Rites“ und rocken die Bühne, als gäbe es kein Morgen. Sänger Tom hat die Menge voll im Griff, und als er mit Bassistin Alice beim „Song of Stones“ ein episches Duett hinlegt, wird’s richtig intensiv. Der Vibe? Dunkel, mystisch und voller Power – die Riffs knallen, es groovt ohne Ende und der Sound geht direkt in die weit aufgesperrten Lauscher.
16:55 – 17:45 MEMORIAM – Rock Stage
Memoriam wurde Anfang 2016 vom Bolt-Thrower-Sänger Karl Willetts und dem Benediction-Bassist Frank Healy gegründet. Der klassische Vierer lässt heute auf der Rock Stage ordentlich die Wände wackeln – und das mit Old-School Death Metal, wie er sein soll! Mit Karl Willetts am Mikro und einer Crew aus Death-Metal-Veteranen hauen sie Songs raus, die so richtig ins Mark gehen. Anfangs gibt’s ein paar kleine technische Pannen mit dem Mikrofon, aber Karl und die Jungs nehmen’s locker – schließlich sind sie Profis. Sobald die ersten Riffs bei „To The End“ und „Undefeated“ durch die Boxen ballern, ist alles vergessen und die Menge geht ab. Memoriam bringen mit ihren Songs und ihrer Präsenz den alten Spirit des Death Metal zurück – und wer hier nicht mitgeht, hat definitiv was verpasst!
17:50 – 18:40 J.B.O. – Dark Stage
Wenn J.B.O. die Bühne betreten, weiß man sofort: Hier wird’s laut, lustig und richtig gut! Die Comedy-Metal-Koryphäen aus Erlangen bringen den Rockharz ordentlich zum Beben und zeigen mal wieder, dass Metal und Humor die perfekte Mischung sind. Mit Knallern wie „Schlaf, Kindlein, Schlaf“ und „Verteidiger des Blödsinns“ rocken sie die Bühne, und das Publikum geht voll ab. Hannes „G.Laber“ Holzmann ist nach seinem Schlaganfall wieder voller Energie und richtig gut drauf. Die Jungs liefern nicht nur ihre eigenen Klassiker, sondern hauen auch ihre ganz speziellen Parodien auf deutsche Metal- und Party-Hits raus. Spaßfaktor garantiert! Die Band selbst schreibt nach dem Auftritt auf Facebook: „Rockharz, da war so viel Energie in der Luft!“ – und genau das merkt man.
18:45 – 19:35 WARKINGS – Rock Stage
Warkings bringen eine Power mit, die sich gewaschen hat! Die Jungs in ihren maskierten Krieger-Outfits, die als „Captain Rhodesia“, „King Ragnar“ und „Warrior Rhun“ über die Bühne fegen, sorgen sofort für eine epische Atmosphäre. Ihre Mischung aus Viking Metal und Power Metal lässt keine Wünsche offen: epische Hymnen, kraftvolle Riffs und jede Menge Theatralik. Die Band nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch Schlachten und Kriegergeschichten, und bei Songs wie „Pierce the Sky“ oder „March to Valhalla“ wird die Menge schnell zum Mitsingen und Crowdsurfen animiert. Sänger „The Tribune“ tauft das Rockharz kurzerhand in „Rockus Harzus“ um und lässt das Publikum mit einem Circlepit richtig heiß laufen. Bislang nie gesehene, kleine Flammen umlodern das Drumkit und erzeugen hier Hingucker. Die Warkings wissen, insbesondere auch optisch, wie man eine Show macht!
19:40 – 20:30 SODOM – Dark Stage
Sodom knallen die Dark Stage voll durch – und es ist einfach klar: Sie sind Thrash Metal pur! Bei ihrem vorerst letzten Auftritt – Tom will 2 Jahre pausieren und in der Zeit weder Touren noch ins Studio – geben sie alles und zeigen mal wieder, warum sie Legenden sind. Tom Angelripper und die Jungs sind bestens gelaunt, fordern das Publikum heraus und setzen die Marschrichtung sofort: „Lasst uns eine Party feiern!“ Die Crowd geht ab, während die Klassiker wie „Jabba the Hut“ und „The Crippler“ durch die Lautsprecher fegen. Besonders bei „Witchhunter“, ihrem Tribut an den verstorbenen Drummer Chris Witchhunter, merkt man, wie tief die Band ihren Fans und der Geschichte verbunden ist.
„Nuclear Winter“ sorgt für ordentlich Nostalgie, und die Klassiker „Agent Orange“ und „Bombenhagel“ bringen die Menge endgültig zum Kochen. Sodom zeigen eine Show, die alles hat – Energie, Emotionen und einfach den richtigen Thrash Metal-Vibe. Und die lange Schlange bei der Autogrammstunde beweist, dass die Fans Sodom einfach lieben. Ein würdiger Abschied, bevor die Band eine wohlverdiente Pause einlegt!
20:35 – 21:35 VERSENGOLD – Rock Stage
Die Jungs von Versengold wissen, wie man die Rock Stage zum Leben erweckt! Mit ihrem Mix aus Folk-Rock und Party-Laune hauen sie von Anfang an richtig rein. Während die Sonne langsam verschwindet, wird die Stimmung immer besser – Songs wie „Thekenmädchen“ und „Kobold im Kopp“ zünden sofort. Aber die Band hat auch die ernsteren Töne drauf, wie bei „Der Teufel ist eine Bardame“, was die Vielseitigkeit ihrer Show zeigt. Gemixt mit ordentlich Dampf und einem Konfettiregen, der Bühne, Fotografen und die ersten Reihen in ein buntes Allerlei verwandelt, können sie auch Show.
Die Fans sind bereits in Fahrt, dank der Autogrammstunde, und Versengold nutzt das aus, um die Menge mit ihren eingängigen Melodien und der plattdeutschen Lyrik richtig mitzunehmen. Bei „Niemals sang- und klanglos“ und „Im Bier sind Dinge drin“ geht’s richtig ab und bei „Die letzte Runde“ ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Versengold rocken die Bühne mit jeder Menge Spaß, Charme und einer guten Portion Humor – und haben mit dem neuen Song „Klabauterfrau“ einen weiteren 1A-Ohrwurm am Start.
21:40 – 22:55 KING DIAMOND – Dark Stage
King Diamond liefert eine legendäre Show und nimmt die Dark Stage auseinander! Mit seiner bleichen Schminke, der opulenten, dreistöckigen Bühnenkulisse und seiner einzigartigen Theatralik sorgt der Metal-Maestro für eine unvergessliche Horror-Metal-Show. Der bleibende Eindruck, den er hinterlässt, kommt nicht von ungefähr: Songs wie „Welcome Home“ und „Abigail“ sind einfach zeitlos und hauen live immer wieder richtig rein. Die Band liefert ab, die Gitarristen Andy LaRocque und Mike Wead ziehen mit ihren epischen Soli die Menge voll mit. King Diamond selbst falsettiert sich die Seele aus dem Leib. Seine unglaubliche Stimme und die hohen Schreie, übrigens alles selbst beigebracht, sind nach wie vor ein Markenzeichen! Einem Zeremonienmeister gleich führt er die Menge durch die düstere, okkulte Welt. Die Stimmung ist absolut intensiv, und als „Abigail“ zum krönenden Abschluss gespielt wird, tobt das Publikum. „King, King“-Rufe hallen noch lange nach.
23:00 – 00:15 Heaven Shall Burn – Rock Stage
Heaven Shall Burn haben beim Rockharz Festival mal wieder alles abgeräumt! Der Gig war dieses Jahr etwas anders, denn Frontmann Marcus Bischoff musste aufgrund von Stimmproblemen leider pausieren. Aber keine Sorge, die großartige und mega-symphatische Britta Görtz von ehamals Cripper, nun Hiraes sprang ein – und sie hat das Mikro mit absoluter Power übernommen. Kaum war sie auf der Bühne, hatte sie das Publikum mit „Übermacht“ sofort im Griff. Sie hat so viel Energie und Präsenz, dass man fast vergessen hat, dass sie nicht fest zur Band gehört!
Mit einer fetten Setlist aus Klassikern und neueren Songs, gespickt mit einer unglaublichen Pyroshow, ballern die Jungs ordentlich los. „Voice of the Voiceless“, „My Revocation of Compliance“ und „March of Retribution“ sorgen für fette Circle Pits und endlose Sing-Alongs. Besonders geil war „Trespassing the Shores of Your World“ – das hat richtig Nostalgie in die Luft gejagt und die Fans noch mehr mitgerissen. Die Band hat es perfekt verstanden, das Publikum in ihre Welt aus Metalcore, sozialpolitischen Themen und extremer Energie zu entführen.
Intensiver Sound, starke Messages
Und dann kam „Endzeit“, ein echter Crowd-Pleaser, gefolgt von „Black Tears“ – da war einfach alles dabei, was Heaven Shall Burn ausmacht: intensiver Sound, starke Messages und jede Menge Bewegung im Publikum. Das Finale „Hunters Will Be Hunted“ ging dann in einem Wahnsinns-Moshpit unter und brachte die Crowd nochmal richtig zum Kochen. Natürlich durfte das neue Album Heimat nicht fehlen! Gerade erst auf Platz 2 der deutschen Charts gestartet, bringt die Platte die gewohnte Härte und die sozialkritischen Themen der Band zurück. Songs wie „Empowerment“ zeigen, dass Heaven Shall Burn trotz ihrer Erfolge nichts von ihrer Botschaft verloren haben – es geht immer noch um Widerstand, Freiheit und die Bedeutung, für das Richtige zu kämpfen.
Zum Abschluss gab es noch eine emotionale Rede von Marcus Bischoff, der versprach, beim nächsten Gig wieder fit zu sein.
00:20 – 01:15 NACHTBLUT – Dark Stage
Nachtblut haben die Dark Stage mal wieder aufgemischt! Die Osnabrücker, bekannt für ihre düsteren, dramatischen Auftritte, liefern eine Show, die einem Horrorfilm Konkurrenz machen könnte. Ihr neues Album Todschick ist frisch am Start und die ersten Songs wie „Manchmal Kommen Sie Wieder“ und dem Titeltrack werden ordentlich gefeiert. Doch auch Klassiker wie „Multikulturell“ und das PRINZEN-Cover „Alles Nur Geklaut“ dürfen natürlich nicht fehlen und sorgen für jede Menge Action im Publikum.
Mit einer Mischung aus Black Metal, Gothic und theatralischer Inszenierung bringt die Band ihre düsteren Geschichten direkt auf die Bühne. Askeroth’s markante Stimme und die packenden Riffs fesseln die Fans, während die Band mit ihren charakteristischen Masken und Blut-Effekten das düstere Ambiente noch verstärken. Der Sound ist genau das, was man von Nachtblut erwartet: episch, dramatisch und voller Intensität. Nach einem Set, das die Menge ordentlich durchgeschüttelt hat, geht die Band unter tosendem Applaus von der Bühne – die Dark Stage hat gebebt, und Nachtblut haben erneut gezeigt, dass sie in ihrer eigenen Liga spielen!
Fotos: Vielen Dank an ©Björn Klemme www.pixelreisen.de
01:20 – 02:00 NON EST DEUS – Rock Stage
Non Est Deus tauchen die Rock Stage in die dunklen Tiefen des Black Metals. In ihren weißen Roben und mit einer Atmosphäre, die an finstere Rituale erinnert, liefern sie eine Show, die sowohl musikalisch als auch visuell fesselt. Mit minimalistischer Beleuchtung und Nebelmaschinen erschaffen sie eine beinahe gespenstische Stimmung. Die Texte, die sich mit Themen wie Sinnlosigkeit und Leere beschäftigen, passen perfekt zur düsteren Inszenierung der Band. Ein tiefschwarzer, aber faszinierender Abschluss des Festivaltages.
Fotos: Vielen Dank an ©Björn Klemme www.pixelreisen.de